Germany Grid Constraint Watch: Q3 2025
Netzbereitschaft ist die halbe Miete
Kategorie: Machbarkeit & Netzresilienz
Deutschlands Energiespeicherlandschaft entwickelt sich rasant – und MAXXWATT ist live dabei. Mitte Juli waren wir auf dem Battery Business & Development Forum (BBDF) in Frankfurt vor Ort und haben mit Entwicklern, Finanzierern, Transport- und Verteilnetzbetreibern (TSOs und DSOs) und Technologieanbietern gesprochen, um herauszufinden, was den BESS-Markt aktuell wirklich bewegt.
Ein Fazit stach besonders hervor:
Standortwahl basiert nicht mehr nur auf Grundstückspreisen oder Sonneneinstrahlung — sondern auf Netzbereitschaft und Netzverhalten.
Von Panels bis zu Gesprächen wurde deutlich:
BESS-Projekte müssen künftig Netzpartner sein, nicht nur Kapazitätslieferanten.
Vier Netzengpässe, die Entwickler kennen müssen
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„Wir haben Projektunterlagen gesehen, in denen ein Transformator zugewiesen wurde – aber niemand weiß, wann er geliefert wird.“ — Florian Hock, Nord/LB
Transformatoren gelten als „zugewiesen“, aber es fehlen Liefertermine oder Herstellerzusagen. Diese Phantomverfügbarkeit erzeugt trügerisches Vertrauen. Ohne Trafo keine Inbetriebnahme — ein versteckter, aber entscheidender Verzögerungsfaktor.
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„Man sieht ein Netzangebot und denkt, es passt. Aber Curtailment-Klauseln in einem FCA können das Geschäftsmodell ruinieren, wenn sie nicht von Anfang an modelliert werden.“ — Berna Meric Pekkaya, ABN AMRO
FCAs ermöglichen einen bedingten Netzanschluss – z.B. nur bei freier Netzkapazität. Doch die Regeln für Curtailment (Abregelung) sind oft komplex und schwer vorhersehbar. Ohne präzises Verständnis sind diese Verträge nicht bankfähig.
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„Wir sehen BKZ-Anpassungen mitten im Prozess – das ist heute ein zentrales Thema bei der Bankability.“ — Jan Richter, Commerzbank
Der Baukostenzuschuss (BKZ) ist der Anteil, den Projektentwickler für Netzanschlussinfrastruktur zahlen. 2025 wurde BKZ zunehmend unvorhersehbar — manche Entwickler berichten von Steigerungen um 20–40 % im laufenden Verfahren. Für Merchant-Modelle ein Dealbreaker.
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„TSOs und Banken fragen mittlerweile nicht nur, ob ihr Projekt angeschlossen werden kann – sondern ob es das Netz aktiv unterstützen kann.“ — Florian Hock & Peer Günzel, Deutsche Leasing
Dispatchability bezeichnet die Fähigkeit eines BESS, Energie bedarfsgerecht einzuspeisen, zu puffern, oder zu reduzieren. TSOs wie Amprion und 50Hertz fordern zunehmend technische Nachweise:
EMS-Logik, Fähigkeit zur autonomen Netzführung und steuerbare Betriebsmodi.
TSO- Fokus: Anforderungen
50Hertz (Nordostdeutschland – Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt)
Im Juli 2025 war noch kein BESS am Netz. Entwickler berichten von einem starren Zulassungsprozess und der Erwartung, dass Systeme grid-forming ready sind – noch bevor Studien abgeschlossen sind. Kurzum, wenn deine Batterie nicht zur Netzstabilität beiträgt, hat dein Antrag keine Eile.
Amprion (West- & Süddeutschland – NRW, Saarland, Teile Bayerns)
Bevorzugt werden Projekte mit vollständiger Dokumentation: Netzstudien, Dispatch-Strategie, Inverter-Compliance.
Ein Sprecher der Santander Bank sagte deutlich:
Technische Reife ist heute ein Unterscheidungsmerkmal – nicht nur ein EPC-Thema.
MAXXWATTs Position: Netzdienlich statt nur Netzkompatibel
Das alte Arbitrage-Modell ist 2025 nicht mehr genug. Auf dem BBDF war klar:
Systemstabilität und Regelverhalten sind die neuen Bewertungskriterien.
Ein BESS muss heute seinen langfristigen Nutzen unter Beweis stellen, durch aktives Mitwirken an der Netzstabilität.
Dazu zählen u. a.:
Dynamischer Lastverlagerung
Bereitstellung von Blindleistung
Abregelungs-Glättung und Black-Start-Fähigkeit
“It’s not enough to be grid-tolerable. You have to be grid-useful.”— BBDF panel
Diese gestiegenen Erwartungen erhöhen den Druck auf die technische Frühbewertung – insbesondere auf eine belastbare Dokumentation des geplanten Netzverhaltens.
MAXXWATTs Grid Readiness Toolbox
Ein Speicher wird nicht nur gebaut – er wird ins System integriert. Unser Ready-to-Build Package unterstützt Entwickler und Investoren dabei, Risiken beim Netzanschluss früh zu identifizieren.
Unsere Technical Due Diligence (TDD) sorgt dafür, dass Ihr Projekt netzbereit, finanzierungsfähig und zukunftssicher ist.
Unsere Technical Due Diligence beinhaltet
Curtailment- & Redispatch-Risikoanalyse – unter BKZ & FCA-Bedingungen
Design-Readiness-Validierung – mit TSO-/DSO-Anforderungen abgeglichen
Connection Viability Scoring – zur Priorisierung bei Netzbetreibern
„Dispatchability und technische Reife sind heute entscheidend für die Finanzierungsentscheidung.“ — Santander Bank, BBDF
Unsere Erkenntnisse stammen aus den Einblicken von Florian Hock (Nord/LB), Berna Meric Pekkaya (ABN AMRO), Jan Richter (Commerzbank) und Peer Günzel (Deutsche Leasing).
Ihr Fazit: Netzanschlüsse werden nicht mehr nach Eingang priorisiert – sondern nach Reifegrad.
Key Takeaways
Erfolgreiche BESS-Projekte punkten nicht nur mit Kapazität – sondern mit Steuerbarkeit und Frühreife.
Netzverhalten, Planungstiefe und Echtzeitrisiken rücken ins Zentrum der Bewertung durch TSOs und Investoren.
Lassen Sie uns sicherstellen, dass Ihr Projekt nicht nur schnell – sondern sicher und priorisiert vorankommt.
Möchten Sie Ihr Projekt netzfit machen?
MAXXWATTs Technical Due Diligence und Ready-to-Build Validierung umfasst alle Bausteine für ein belastbares Projektprofil.